Ammoniak aus der intensiven Geflügelhaltung

94 Prozent der Ammoniakfreisetzungen in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft. Landwirtschaft umfasst verschiedene Betriebszweige, wie z.B. Mastschweinehaltung, Milchviehhaltung oder auch Ackerbau und ist für verschiedene Umweltauswirkungen verantwortlich. Das Hauptproblem von Ammoniak in der Umwelt ist die Versauerung und Nährstoffüberversorgung ("Überdüngung") von empfindlichen Lebensräumen wie z.B. Wäldern, Gewässer oder Feuchtgebieten. Ammoniak entsteht beim Abbau der tierischen Ausscheidungen (Kot und Harn). So kommt Ammoniak zumeist in den Ställen vor und wenn Felder mit Gülle und Mist gedüngt werden. Zur Verringerung der Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt. In der Schweinehaltung führt vor allem die eiweißangepasste Fütterung zu niedrigeren Ammoniakfreisetzungen, in der Geflügelhaltung vor allem die Kottrocknung.

Seit 2010 hat die Bundesregierung einen Höchstwert für den Ausstoß von Ammoniak von 550 Kilotonnen im Jahr festgelegt. Für einzelne landwirtschaftliche Betriebe gibt es einen Schwellenwert für Ammoniak von zehn Tonnen pro Jahr. Überschreiten die Betriebe diesen Wert, müssen Sie das melden. Das gilt zum Beispiel für Betriebe, die mindestens 40.000 Plätze für Geflügel oder mindestens 2.000 Mastschweineplätze (über 30 Kilogramm) oder mindestens 750 Plätze für Sauen haben. Hat ein Betrieb einen Emissionsschwellenwert für einen Schadstoff überschritten, wird dies auf Thru.de veröffentlicht.

Über 200 Überschreitungen im Jahr 2010

Allein aus der intensiven Geflügelhaltung haben 203 Betriebe den Schwellenwert für Ammoniak im Jahr 2010 überschritten. In den letzten drei Jahren hat sich Zahl der Betriebe bei circa 200 eingependelt. Die mit Abstand meisten Betriebe (85) liegen in Niedersachsen, gefolgt von Sachsen-Anhalt (30) sowie Bayern (17), Mecklenburg-Vorpommern (15), Sachsen (14), Brandenburg (12) und Thüringen (11). Die Karte zeigt eine deutliche Konzentration der Betriebe im Nordwesten von Niedersachsen, in Sachsen-Anhalt – mit nordwestlichem Sachsen – und im Osten Bayerns. In den übrigen Bundesländern sind die Betriebe gleichmäßiger verteilt.


Die Karte erfasst alle Geflügelhaltungsbetriebe, die jährlich mehr als zehn Tonnen Ammoniak in die Luft freisetzen. 2010 waren es zusammen 6.056,6 Tonnen. Die Schattierung der Punkte in der Karte zeigt die jeweilige Größenordnung der vom Betrieb freigesetzten Ammoniakmengen im Jahr 2010. Die meisten der Geflügelhaltungsbetriebe, nämlich 106, setzten zwischen zehn und 20 Tonnen Ammoniak pro Jahr frei. 79 Betriebe emittieren jeweils zwischen 20 und 50 Tonnen Ammoniak pro Jahr. Nur neun Betriebe setzten zwischen 50 und 100 Tonnen frei und ebenfalls neun Betriebe mehr als 100 Tonnen.

 

Stand: März 2013